Freitag, 27. Juni 2008

Es werden noch helfende Hände gebraucht /26.06.08

Nach unserem erfolgreichen, vorläufigen Abschluss am 15.6.2008 gibt es noch Einiges zu tun. Für verschiedene Aufgaben suchen wir noch Menschen:

1. Eine Gruppe aus dem Ohrekreis (Sachsen-Anhalt) sucht dringend Unterstützung bei der Organisation von Protest - und Widerstandsaktionen gegen den Anbau von GVOs. Vielleicht würden da auch einige längere Telefonate ausreichen. Kontaktadresse bei mir.

2. Wer hat Lust, längere, reflektierende Artikel über unseren erfolgreichen Widerstand gegen Gen-Mais-Anbau für monatlich oder vierteljährlich erscheinende Zeitschriften zu schreiben? Eine Liste von möglichen Publikation ist bei mir zu haben (es reicht von Publik Forum über die Graswurzel bis hin zu contraste).

5. Es werden noch Leute gesucht, die bei der Fete in Platenlaase am 5. Juli sich mit um das Aufräumen kümmern.

Wer etwas übernehmen kann, möge sich bitte bei mir melden. Ich kann dann noch genauere Infos rausgeben.

Vielen Dank
Katja Tempel

Rechtshilfe für betroffene GentechnikgegnerInnen /27.06.08

Für die Begleitung der juristischen Folgen gibt es zwei Möglichkeiten:
Entweder ihr wendet euch an den EA (Ermittlungsausschuss Wendland) oder
ihr kontaktiert die Rechtshilfe Gendreck-weg.

Der EA ist erreichbar :
05841/979430
ea-gorleben@nadir.org
Bürozeit: Mittwochs von 19.30 bis 21 Uhr, ansonsten bitte
Anrufbeantworter besprechen.

Die Rechtshilfe von Gendreck-Weg ist erreichbar:
Katja Tempel (Kontakt)
05841/4540
katja.tempel@jpberlin.de
Internet: www.gendreck-weg.de/rechtshilfe.htm

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Rechtshilfe Gendreck-weg: Prozesstraining 12.-14.09.08

Rechtshilfe Gendreck-weg
Stemschanze 1
20357 Hamburg

Tel 040-23518307
mobi. 0170-7565451
Fax. 040/40186847
Rechtshitfe@Gendreck-weg.de

Die Rechtshilfe Gendreck-weg läd zu einem 2 tägigen Prozesstraining ein.

Prozesstraining
vom 12. bis 14. September 2008
in der Villa Locomuna in Kassel

Noch gibt es keine Strafbefehle für die erfolgreiche Feldbefreiung von diesem Jahr. Das kann auch noch eine ganze Weile dauern. Aber: Wenn dann mal die Strafbefehle kommen, kann es recht schnell gehen mit den ersten Prozessterminen. Da bleibt manchmal verdammt wenig Zeit zur Vorbereitung.

In dem Prozesstraining geht es vor allem darum, Erfahrungen zu sammeln, ohne (wie im Gerichtssaal) für jeden Fehler bitter bestraft zu werden. Natürlich werden wir alle notwendigen Informationen geben und all Eure Fragen beantworten. Im Zentrum des Wochenendes stehen aber Rollenspiele, in denen wir möglichst realitatsnah die einzelnen Phasen eines Prozesses durchspielen und anschließend auswerten.

Das Prozesstraining kann stattfinden, wenn sich mindestens 5 Menschen anmelden. Maximal können 25 Menschen teilnehmen, also es lohnt sich eine schnelle Anmeldung. Dazu überweist bitte 20 € auf das Konto von der Rechtshilfe Gendreck-weg, Kontonummer 401 687 1300 bei der GLS Bank Bochum, BLZ 430 609 67 und schickt eine kurze Mitteilung an rechtshilfe@gendreck-weg.de

Liebe Grüße,
für das Rechtshilfeteam
Karin Walther und Holger Isabelle Jänicke

Sonntag, 22. Juni 2008

Gen-Mais-Gegner sollen juristisch belangt werden /22.06.08

Wie Manfred Warnecke von der Staatsanwaltschaft Lüneburg im Gespräch mit der lokalen ELBE-JEETZEL-ZEITUNG einräumte, ermittelt die Polizei im Zusammenhang mit Aktionen gegen den Genmaisanbau bei Laase.
Die Ermittlungen beziehen sich nach Angaben von Warnecke auf Sachbeschädigung wegen des Herausziehens der Genmais-Pflanzen, zum Teil werde gegen Unbekannt ermittelt, zum Teil lägen der Polizei Namen vor. Ermittelt werde gegen eine Sprecherin des "Bündnis gentechnikfreies Wendland". Es bestehe der Anfangsverdacht wegen der Aufforderung zu Straftaten.
Ein anderes Verfahren richte sich um eine mögliche Nötigung des Bauern, als er daran gehindert wurde, sein Feld zu beackern. Einem Bauern aus der Gemeinde Gusborn wird Sachbeschädigung durch Eindrillen einer nicht erwünschten Maissorte auf dem Feld vorgeworfen. Außerdem wird wegen der »Durchführung einer nicht angemeldeten Versammlung im Elbvorland» ermittelt.
Eingestellt worden seien Verfahren wegen Verstößen gegen das Versammlungsgesetz, und zwar wegen geringer Schuld, sowie wegen Sachbeschädigung eines Weidezauns, weil der Täter nicht ermittelt werden konnte.
Am Anfang stehen nach Angaben des Staatsanwaltes die Ermittlungen gegen einen Landwirt wegen Körperverletzung. Es ist das einzige Verfahren, das sich nicht gegen Genmais-Gegner richtet. Der Mann hatte nach eigenen Angaben bei der Räumung des Feldes eine Frau hinter einem zurücksetzenden Trecker weggeschubst, um sie angeblich zu schützen.


Bitte unterstützen Sie das "Bündnis gentechnikfreies Wendland"

Wie Sie dem Artikel oben entnehmen können, ermittelt die Staatsanwaltschaft Lüneburg gegen einzelne, zum Teil namentlich bekannte AktivistInnen. Es sind Freunde, die mit ihrer Zivilcourage und auch ihrem Mut dafür eingestanden sind, den Anbau von Gen-Mais im Wendland zu verhindern. Um die Aktivisten und unsere gemeinsamen Ziele auch juristisch zu vertreten, benötigen wir ihre finanzielle Unterstützung.

Bitte spenden Sie auf unser unten angegebenes Konto. Jeder auch noch so kleine Betrag hilft und gibt den Aktivisten die Gewissheit, für unser Allgemeinwohl gehandelt zu haben.
Bitte beachten Sie dazu folgende Hinweise:

KontoinhaberIn: migra Lüchow
Konto Nr: 44057842
KSK Uelzen
BLZ: 258 501 10
Stichwort: "Gegen Gen-Anbau"

Vielen Dank.
Bündnis gentechnikfreies Wendland

Freitag, 20. Juni 2008

Gen-Mais-Gegner bewerten Widerstand gegen Genmais-Anbau als Erfolg /20.06.08

Die lokale ELBE-JEETZEL-ZEITUNG schrieb am 20. Juni in einem Bericht:
Autor: D. Boick

Als erfolgreich werten die hiesigen Genmais-Gegner vom „Bündnis gentech­nikfreies Wendland" und der Grünen-MdL Christian Meyer den Protest und Widerstand gegen den geplanten Anbau von gentechnisch verändertem Mais auf zwei Äckern im Elbvorland bei Laase. Der Sprecher der Landtags-Grünen für Naturschutz, Landwirtschaft, Verbrau­cherschutz, Gentechnik, Tier­schutz und Ländlichen Raum berichtete am Mittwoch im Lüchower Ratskeller vor gut einem Dutzend Genmais-Gegner über die landesweite und politische Situation. Für die hiesigen Geg­ner der Anbaupläne eines Grip­peier Bauern informierte Katja Tempel, dass die beiden ur­sprünglich für den Genmais-Änbau vorgesehenen Flächen täglich inspiziert würden, ob dort erneut die gentechnisch ver­änderte Sorte MON 810 einge­drillt worden ist: „Wir sind auf der Hut." Jetzt wächst dort konventioneller Mais, den Landwir­te dort vor einigen Tagen einge­drillt haben. Zuvor war der ein­gedrillte Genmais wieder aus den Äckern entfernt worden.

Katja Tempel blickte im Rats­keller auf den achtwöchigen Pro­test und Widerstand gegen den geplanten Anbau im Schutzge­bietsteil C des Biosphärenreservates Elbtalaue zurück. Sie bezeichnete das Verhalten der Polizei während der Aktionen als deeskalierend. Wichtig sei es den Genmais-Gegnern gewesen, den Protest nicht auf den betroffenen Bauern zu konzentrieren. Der eigentliche Gegner sei der amerikanische Konzern Monsanto, der das gen­manipulierte Saatgut in der Re­gion einführen wolle. Deshalb habe der Genmais-Widerstand zum Beispiel auf eine Hofblo­ckade des Bauern verzichtet.

Bundesweit sei auf vielen im Standortregister der Bundesre­gierung angezeigten Flächen der Anbau von genverändertem Mais verhindert oder zurückge­zogen worden, sagte Grünen-MdL Christian Meyer, der damit zeigen wollte, dass sich der Widerstand gegen diese Pläne lohne. In Bayern gebe es fast keine bebauten Äcker, und Hes­sen habe sich zum gentechnik­freien Bundesland erklärt. Der Anfang des Jahres erlaubte Anbau der Maissorte in Deutschland stehe im Gegensatz zum Verbot in vielen europäi­schen Ländern.

Die Grünen hätten im Landtag ein neues Gesetz eingebracht, das Genmaisanbau in Schutzge­bieten verbieten soll, informierte MdL Meyer. Auch die SPD setze sich für ein generelles Verbot von Genmais an. Die rechtliche Aus­einandersetzung ersetze nicht die grundsätzliche Diskussion, räumte Christian Meyer ein. Vor allem sei es wichtig, die Regio­nen zu stärken, die sich als gentechnikfrei erklärt haben. Falls im nächsten Jahr wieder Flächen für den Anbau im Biosphärenreservat angemeldet werden, sollte man überlegen, dagegen zu klagen, riet er.

Wichtig sei es auch zu verhin­dern, dass Genmais für die Pro­duktion von Bioenergie genutzt werde, fordert der Grünen-Spre­cher. Martin Schulz von der Ar­beitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft ergänzte, es wer­de davor gewarnt, Genmais in Biosgasanlagen zu verwenden, weil das von dieser Sorte produ­zierte Gift gegen den Schädling Maiszünzler auch die Bakterien in den Anlagen schädigen kön­ne.

Katja Tempel regte an, dass der Schwung des erfolgreichen Widerstandes genutzt werden sollte, um eine Gruppe zu bilden, die sich kontinuierlich gegen den Anbau von gentechnisch verän­dertem Mais einsetzt. Ein Pro­blem sei es, den Menschen zu vermitteln, dass der Genmais-Anbau Einfluss auf ihr Leben habe, sagte eine Zuhörerin: „Die große Mehrheit der Menschen weiß nicht, worum es geht."

5.07.08 Tanzen gegen Gentechnik in Platenlaase

Tanzen gegen Gentechnik
am Sonnabend, 5. Juli 2008,
ab 20 Uhr im Cafe Grenzbereiche Platenlaase


Tanzen, Essen, Dia-Show, Kabarett
bringt was leckeres, gentechnikfreies fürs Buffet mit !

Eintritt (3 Euro) geht als Spende ans Bündnis gentechnikfreies Wendland.

Sonntag, 15. Juni 2008

Es lohnt sich zu kämpfen - Bunter Abschluss der Mahnwache in Laase

Bündnis gentechnikfreies Wendland

Presseerklärung
16.06.2008

"Es lohnt sich zu kämpfen"
Bunter Abschluss der Mahnwache gegen Genmais in Laase

"Wenn es nach uns geht, dann ist das heute der Abschluss", so Katja Tempel vom Bündnis gentechnikfreies Wendland. 180 Menschen trafen sich Sonntagnachmittag am Laaser Elbdeich, um nach mehr als acht Wochen Dauerpräsenz die Mahnwache gegen Genmaisanbau gemeinsam zu beenden. Die Gentechnik-Gegnerinnen und -gegner sind froh darüber, dass jetzt konventioneller Mais auf den umstrittenen Äckern wächst und der auf Teilen der Fläche bereits ausgesäte GVO-Mais vollständig entfernt werden konnte. "Wir werden aber weiter wachsam bleiben und bei täglichen Feldinspektionen nachschauen, ob da nicht doch noch Genmais auf den Äckern landet.", so Tempel.

Die Stimmung in Laase war jedenfalls so gelöst wie noch nie seit Beginn des Konflikts: Riesige bunte Schmetterlingsmenschen schwebten auf dünnen Stelzen über der Menge. Der Chor Clangvarben stimmte lebensfrohe Lieder an. In einer bühnenreifen kabarettistischen Darstellung wurden noch einmal die schönsten und absurdsten Kommentare von Besuchern der Mahnwache zusammengefasst. Befreiendes Lachen war die Reaktion der Aktiven im Publikum.

"Jetzt haben wir die Auseinandersetzung um die Aussaat von genmanipuliertem Mais vorläufig zu Ende gebracht. Leider hat Landwirt Riebau trotz der Argumente der vergangenen Wochen nicht eingesehen, dass der Schaden den Nutzen überwiegt. Aber Veränderung im Denken ist jederzeit möglich. Und vielleicht jetzt erst recht, wenn wir die Spannung aus der Situation nehmen" so Katja Tempel in einem Redebeitrag, in dem sie die Ereignisse seit Beginn des Jahres noch einmal Revue passieren ließ. Sie wies darauf hin, dass der Streit um Gentechnik nicht nur in Laase geführt wird, sondern auch in den Supermärkten: "Niemand ist gezwungen, Milchprodukte von Müller oder Landliebe zu kaufen, deren Lieferanten teilweise genmanipuliertes Futter nutzen."

Der Güstritzer Bildhauer Erich Reischke errichtete zwischen Straße und Deich eine Stele als vorläufiges Mahnmal gegen die Gentechnik. Das eigentliche Werk für diesen Platz soll bei einem internationalen Symposium entstehen, zu dem Reischke Künstlerinnen und Künstler aus anderen von der Gentechnologie betroffenen Ländern einladen möchte.

Katja Tempels Resümee: "In der acht Wochen währenden Konfliktzeit wurde deutlich: Wir haben eine Chance. Der Saatgutkonzern Monsanto ist nicht so übermächtig, wie manchmal dargestellt. Und es lohnt sich zu kämpfen."


Bei Rückfragen:
Katja Tempel, 05841-4540



Klicken Sie auf die Fotos um sie zu vergrößern.
Fotos: M. Nesemann

16.06.08 letztes Infoplenum in Laase

Am Montag, den 16.6.2008 findet um 18 Uhr ein vielleicht letztes Infoplenum statt, um den vorläufigen Abschluss vom 15.6. noch einmal anzugucken und die Nacharbeit bzw. Weiterarbeit zu besprechen.

Eingeladen sind alle Interessierten, die in den letzten Wochen aktiv waren, aber auch diejenigen, die jetzt gerne an dem Thema weiterarbeiten wollen.

Klicken Sie auf das Foto um es zu vergrößern. Foto: K. Tempel

Donnerstag, 12. Juni 2008

15. Juni 08 - Alle Gruppen zusammen in Laase, vorläufig letzte Aktion

Bündnis gentechnikfreies Wendland

Presseerklärung
12.06.2008

Mahnwache geht - Mahnmal bleibt
Gentechnikgegner planen vorläufigen Abschluss ihrer Aktionen in Laase

Laase - Nachdem auf den beiden Äckern im Biosphärenreservat, die für den Anbau von gentechnisch verändertem Mais vorgesehen waren, nun konventionelles Saatgut eingedrillt wurde, plant das "Bündnis gentechnikfreies Wendland" für Sonntag um 15 Uhr eine vorläufig letzte größere Aktion in Laase.

Unter dem Motto "Mahnwache geht - Mahnmal bleibt" sollen noch einmal alle Gruppen und Einzelpersonen zusammenkommen, die sich in den letzten acht Wochen gegen den Anbau von Genmais in der Elbtalaue eingesetzt haben. Dabei sind das Markant- Aktionstheater auf Stelzen, der Chor Clangvarben, die Kinderinitiative gegen Genmais aus der Freien Schule Hitzacker und viele andere Aktive. Am Ort der Mahnwache am Laaser Deich wird der Bildhauer Erich Reischke ein Mahnmal errichten, das dauerhaft an den Konflikt erinnern soll.

"Wir setzten einen vorläufigen Schlusspunkt in der Kontroverse um gentechnisch veränderten Anbau im Wendland und hoffen, dass auch Günther Riebau froh ist, wenn in Laase und Grippel wieder Frieden einkehrt", so Katja Tempel vom Bündnis gentechnikfreies Wendland. "Klar ist: Wir werden wachsam bleiben und regelmäßig weiter Feldinspektionen durchführen, damit wir keine bösen Überraschungen erleben."

Für Rückfragen:
Katja Tempel 0160-4400206

EJZ-Bericht über die Vorgänge am 10. Juni in Laase

Die lokale ELBE-JEETZEL-ZEITUNG schrieb am 11. Juni in einem Bericht:
Autor: R. Groß

In der Laaser Feldmark wird voraussichtlich kein gentechnisch veränderter Mais angebaut. Aus dem »Bündniss für ein gentechnikfreies Wendland» hieß es, Günther Riebau, der Landwirt, der dort gentechnisch verändertes Saatgut ausbringen wollte, habe zugesagt, dort keinen sogenannten Genmais zu säen.

Im Gegenzug bestellten Mitglieder des »Bündnisses für ein gentechnikfreies Wendland» das Feld gestern Mittag mit konventionellem Mais. Dass es eine solche Absprache gibt wollten allerdings beide Seiten nicht bestätigen. »Wir überlegen noch und prüfen das», sagte Riebau der EJZ. Zudem müssten ihm, wenn er auf den Anbau von Genmais verzichten solle, die Schäden ausgeglichen werden, die er durch die Feldbesetzung erlitten habe. »Eine feste Zusage, keinen gentechnisch veränderten Mais anzubauen, habe ich nicht gegeben.»

Dennoch geht nun möglicherweise der seit nunmehr fast acht Wochen schwelende Konflikt um die beiden Äcker bei Laase zu Ende. »Es wäre auf jeden Fall ein guter Zeitpunkt, den Konflikt jetzt zu beenden», betonte Katja Tempel, eine der Sprecherinnen des »Bündnisses für ein gentechnikfreies Wendland». »Günther Riebau wird gentechnikfreien Mais ernten können, und das Biosphärenreservat bleibt gentechnikfrei.»

Noch gestern Morgen hatte es überhaupt nicht nach einer Beilegung des Streites zwischen Gentechnik-Gegnern und Befürwortern ausgesehen. Gegen 9 Uhr war Riebau gemeinsam mit einigen Kollegen und Bekannten mit sechs Traktoren auf das Feld gefahren und hatte begonnen, das dort von den Genmais-Gegnern errichtete Protest-Dorf niederzureißen und abzutransportieren. Dabei kam es zu kleineren Handgreiflichkeiten: Eine der Feldbesetzerinnen erstattete bei der angerückten Polizei Anzeige gegen den hiesigen Mitarbeiter der Saatgutfirma Monsanto - wegen Körperverletzung. Der Monsanto-Mitarbeiter, der sich an der Räumung des Feldes beteiligt hatte, betonte jedoch gegenüber der EJZ, dass er die Frau nicht angegriffen habe, sondern sie lediglich »von einem Traktor wegziehen wollte», da dieser sich in Bewegung setzte, weil der Fahrer die Frau nicht sehen konnte und »beinahe überrollt» hätte.

Einige der Feldbesetzer zogen sich auf eine Holzkonstruktion inmitten des Feldes zurück, um zu verhindern, dass diese ebenfalls abgerissen werde. Polizeibeamte umstellten die Konstruktion, ebenso einen Turm, auf dem sich ein weitere Aktivist befand. Dieses Umstellen sollte jedoch nach Auskunft der Beamten dem Schutz der Demonstrierenden dienen, damit diese nicht von den Traktoren verletzt werden. Nach der Räumung des Feldes, an der sich die Polizei nicht beteiligte, bearbeiteten fünf Traktoren das Feld mit Eggen, um es auf eine Aussaat vorzubereiten. Dabei wurden sie immer wieder von Aktivisten behindert, die sich den Traktoren friedlich in den Weg stellten oder setzten. Weitere Zwischenfälle gab es nicht.
Quelle:
EJZ


Klicken Sie auf die Fotos um sie zu vergrößern. Fotos: Silvia

Dienstag, 10. Juni 2008

10.06.08 Infoplenum zu den letzten Ereignissen in Laase

Heute, am Dienstag, den 10.6.2008 findet ein Infoplenum um 20 Uhr an der Mahnwache in Laase statt. Wir wollen gemeinsam mit möglichst vielen die aktuellen Ereignisse neu bewerten und zusammen entscheiden, wie es in Laase weiter geht.
Herzliche Einladung an alle Interessierten. Bei Regen findet das Treffen im Tagungshaus Laase statt.

Konflikt um Gen-Mais spitzt sich zu

Bündnis gentechnikfreies Wendland

Presseerklärung
10. Juni 2008

Gentechnikgegner säen schneller als Gen-Bauer
Konflikt um Monsanto-Mais im Wendland spitzt sich zu.

Laase - In der Auseinandersetzung um den Anbau von Genmais im Biosphärenreservat Elbtalaue überschlugen sich heute die Ereignisse. Nachdem der seit sechs Wochen besetzte Acker zuerst teilweise geräumt und alles für die Aussaat von giftigem Mais der Firma Monsanto vorbereitet wurde, übernahmen die Gentechnik-Gegner wieder die Initiative: Sie säten auf der ganzen Fläche konventionellen Mais ein.

Am Vormittag war der von Gentechnikgegnern besetzte Acker Ziel einer Überrumpelungsaktion des Landwirts Günther Riebau, der auf den Überflutungsflächen der Elbe genmanipulierten Mais anbauen will. Mit sechs Treckern bearbeiteten Riebau, der örtliche Monsanto-Vertreter Heino Halbohm und einige Mitarbeiter das Feld, entfernten dabei einen Teil der von den Gegnern errichteten Bauwerke und bereiteten alles für eine erneute Aussaat von Genmais vor. Der große besetzte Turm konnte von den Bauern allerdings nicht abgebaut werden, da sich dort in 11 Meter Höhe einer der Aktivisten befand.

Daraufhin wurden die Gegnerinnen und Gegner des Anbaus von GVO-Mais über eine Alarmkette mobilisiert. Riebau zog mit seinen Treckern ab. Um eine Aussaat mit giftigem Mais-Saatgut zu verhindern, entschieden sich einige Landwirte aus der Nachbarschaft spontan, auf dem ganzen Feld gentechnikfreien Mais auszusäen. Damit ist nun in beiden für den Anbau von Genmais angemeldeten Feldern in der Elbtalaue konventionelles Saatgut im Boden.

"Der Gentechnik-Konzern Monsanto und seine Helfershelfer vor Ort sollten endlich einsehen, dass sie im Wendland keine Chance haben", so Katja Tempel vom Bündnis gentechnikfreies Wendland. "Jetzt, da beide Felder konventionell bestellt sind, ist ein guter Zeitpunkt, den Streit zu beenden. Günther Riebau wird ungiftigen Mais ernten können und das Biosphärenreservat bleibt gentechnikfrei."

Bei Rückfragen
Katja Tempel 0160-4400206

Fotos auf Nachfrage.

Erneuter Versuch einen Acker für die Gen-Saat vorzubereiten /10.06.08

Bündnis gentechnikfreies Wendland

Eilmeldung 10.6.2008 11.15 Uhr

Gen-Aussaat in Laase wird vorbereitet
Turm hält Räumung durch Bauern stand


Laase. Am heutigen Vormittag gab es einen erneuten Versuch eines Landwirtes aus Grippel, den für Gen-Mais angemeldeten größeren Acker in Laase für eine Aussaat von Mon-810 vorzubereiten. Begleitet von wenigen Polizeibeamten fuhren sechs Trecker auf den besetzten Acker und entfernten einen Teil der Bebauung. Unter ihnen auch der örtliche Monsanto-Vertreter Heino Halbohm. Danach bearbeiteten sie gemeinsam das Feld, wurden dabei aber von Gentechnik-GegnerInnen gestört. Der große besetzte Turm konnte von den Bauern nicht abgebaut werden, da sich dort in 11 Meter Höhe einer der Aktivisten befand.

"Wir gehen davon aus, dass dies eine erneute Vorbereitung für die Einsaat von Gen-Mais in der Elbtalaue ist.. Aber auch in dieser Woche wird Herr Riebau damit keinen Erfolg haben, da wir weiter wachsam bleiben werden" so Katja Tempel für das Bündnis gentechnikfreies Wendland.

Bei Rückfragen:
Katja Tempel 0160-4400206

Es ist nicht mehr nötig den großen Acker in einer öffentliche Feldbefreiungsaktion zu befreien

An alle, die sich an der öffentlichen Feldbefreiung beteiligen wollten:

Wie ihr/Sie vielleicht gehört haben, sind von einigen Aktiven schon vor dem letzten Wochenende die Gen-Pflanzen aus dem kleinen Acker entfernt worden. Damit hatten wir nicht gerechnet und wurden selbst davon überrascht.

Um den Acker nicht "frei" liegen zu lassen, haben wir am Sonntag mit Hilfe zweier Landwirte dort konventionellen Mais eingedrillt (siehe Presseerklärung 9.6.2008).

Da jetzt nur noch ein ganz kleiner Anteil von genmanipuliertem Mais auf dem großen Acker wächst, ist es nicht mehr nötig, in einer großen öffentlichen Feldbefreiungsaktion am 15.6. den Acker endgültig zu befreien. Dazu bedarf es nicht mehr dieses starken politischen Mittels
einer öffentlichen Ankündigung in der Elbe-Jeetzel-Zeitung.

Wir sind trotzdem sehr froh, dass wir innerhalb einiger Tage mehr als 50 Absichtserklärungen sammeln konnten. Das zeigt, es gibt hier im Wendland Menschen, die nicht nur beim Castor bereit sind, Gesetze auch öffentlich angekündigt zu übertreten und Zivilen Ungehorsam auszuüben, wenn wir denken, dass ein deutliches Zeichen gesetzt werden muss. Ganz zu schweigen von den vielen Menschen, die in den letzten drei Wochen schon auf dem Acker aktiv mit Ausbuddeln beschäftigt waren.

Wenn ihr/Sie nichts dagegen habt, informieren wir euch/Sie, wenn es in diesem Jahr (oder im nächsten Jahr?) zu einer erneuten Aussaat von Gen-Mais kommt.

Am Sonntag, den 15.Juni wollen wir ab 12 Uhr den Acker aufräumen. Dafür brauchen wir ganz viele helfende Hände. Ab 15 Uhr wollen wir dann in einer festlichen Übergabe den großen und den kleinen Acker wieder in die Hände von Landwirt Riebau geben. Auf das er die beiden Äcker hegt und pflegt- aber ohne Gentechnik. (zur Kontrolle werden wir regelmäßige Feldinspektionen durchführen).

Ihr seid/Sie sind alle ganz herzlich eingeladen, am Sonntag mit auf den Acker zu kommen.

Bis dann
Katja Tempel

Montag, 9. Juni 2008

9.Juni 08 um 18 Uhr Infoplenum in Laase am Deich

Am Montag, den 9.6. um 18.00 Uhr findet ein Infoplenum in Laase am Deich statt. Der Treffpunkt ist wie immer die Dauermahnwache.
Sind wir am Ziel? Wie kann ein Ziel für uns aussehen?

Am Dienstag, den 10.06. um 20 Uhr wollen wir grillen mit Uwe, dem Wirt aus den
Trebeler Bauerstuben und um 22 Uhr führt uns der Kulturverein Platenlaase Filme vor. Für den Fall, das es Regen gibt, können wir in das Tagungshaus Laase ausweichen.
Vor, während und nach den Veranstaltungen gibt es Möglichkeiten des Austausches. Wir freuen uns immer wieder interessierte Menschen begrüßen zu können, die vielleicht erst jetzt auf das Thema Gentechnik gestoßen sind.

Klicken Sie auf das Foto um es zu vergrößern. Foto: K. Tempel

Laase: Etappenziel gegen Gen-Mais

Bündnis gentechnikfreies Wendland

Presseerklärung
9. Juni 2008

Kleinerer Acker bei Laase wieder gentechnikfrei
Gen-Pflanzen entfernt -- konventioneller Mais eingedrillt


Laase -- Die Gegnerinnen und Gegner des Anbaus von gentechnisch verändertem Mais bei Laase haben am Wochenende ein wichtiges Etappenziel erreicht. Der kleinere der beiden betroffenen Äcker im Biosphärenreservat, auf dem vor drei Wochen Genmais eingedrillt worden war, ist wieder gentechnikfrei. In der Nacht zu Sonnabend sind sämtliche kleinen BT-Mais-Pflanzen von Unbekannten herausgezogen worden. Daraufhin wurde am Sonntag in einer öffentlichen Aktion mit Unterstützung von etwa 50 anwesenden Gentechnik-Gegnerinnen und -Gegner konventioneller Mais eingedrillt.

"Mit der Aussaat von gentechnikfreiem Mais wollen wir verhindern, dass hier noch einmal ein neuer Versuch mit dem giftigen Monsanto-Saatgut gemacht wird", erklärt Katja Tempel vom Bündnis gentechnikfreies Wendland. "Wir hoffen, dass Günther Riebau es dabei bewenden lässt. Schließlich haben wir das neue Saatgut aus eigener Tasche bezahlt."

Zwei Landwirte aus dem Landkreis stellten für die Saat-Aktion ihre Maschinen und Arbeitskraft zur Verfügung. "Wir verstehen unser Handeln als Reparaturmaßnahme", so einer der beteiligten Bauern. "Mit dem professionell ausgebrachten Saatgut kann unser Berufskollege jetzt Erträge erzielen, die er hier mit dem Genmais angesichts des Widerstandes und der ungeklärten Rechtslage nie bekommen hätte."

Die Besetzungs-Aktion auf dem größeren der beiden Äcker und die Mahnwache am Laaser Elbdeich werden bis auf Weiteres fortgesetzt.

Bei Rückfragen:
Katja Tempel 0160-4400206



Klicken Sie auf die Fotos um sie zu vergrößern. Fotos: K. Tempel

Sonntag, 8. Juni 2008

BI Umweltschutz an die Biosphärenreservatsverwaltung

Die BI Umweltschutz Lüchow-Dannenberg schickte am 06. Juni 08, nach einem vorherigen Telefonat, ein Schreiben an die Biosphärenreservatsverwaltung Niedersächsische Elbtalaue.




Lüchow, den 06.06.2008

Sehr geehrter Dr. Prüter.

Bezugnehmend auf unser Telefonat von gestern, für das ich mich nochmals bedanke, möchten wir Sie nach Einholen umfassender Informationen nun bitten und auffordern, angesichts der Situation tätig zu werden.

Der Gesetzgebungs- und Beratungsdienst (GBD) des Niedersächsischen Landtages hat ein Rechtsgutachten erstellt, demzufolge eine Verträglichkeitsprüfung entsprechend der Flora- Fauna- Habitat- (FFH) Richtlinie erforderlich ist, wenn der Genmaisanbau potentiell/ abstrakt geeignet ist, eine Beeinträchtigung der Sicherheit des Natura- 2000- Gebietes hervorzurufen.

Die FFH- Richtlinien Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie (RL 92/43/EWT) hat zum Ziel, ein einheitliches, europaweites Schutzgebietsnetz zu errichten. Die europäische Richtlinie ist im Bundes- und im niedersächsischen Naturschutzrecht verankert.

Da es sich aufgrund der schriftlichen Stellungnahme des GBD um ein schwebendes Verfahren handelt, sind wir der Auffassung, dass die Biosphärenreservatsverwaltung derzeit den Genmaisanbau in Laase untersagen muss, bis das Verfahren juristisch geklärt ist. Augenscheinlich handelt es sich um eine Gesetzeslücke, die nun auf dem Rücken der besorgten Bevölkerung ausgetragen wird. Auch Herr Riebau ist Leidtragender dieses Umstandes, dass der Anbau genetisch veränderter Pflanzen in der Erstellung der Richtlinien nicht berücksichtigt wurde.

Die europäische Richtlinie ist sowohl übergeordnet zu bewerten, als auch im niedersächsischen Naturschutzrecht verankert. Bitte handeln Sie dementsprechend verantwortungsvoll und tragen Sie dem Rechtsgutachten des GBD Rechnung, indem Sie Herrn Riebau den Anbau von Genmais auf den beiden im Biosphärenreservat geplanten Flächen untersagen, bis eine Rechtssicherheit schaffende Ergänzung der Gesetzgebung stattgefunden hat.

Mit freundlichen Grüßen,

Kerstin Rudek
Vorsitzende
BI Umweltschutz
Lüchow-Dannenberg e.V.

Gerhard Harder
Vorsitzender
BI Umweltschutz
Lüchow- Dannenberg e.V.

Samstag, 7. Juni 2008

Öffentliche Feldbefreiung am 15.06.08 in Laase

Öffentliche Feldbefreiung

am 15. Juni 2008, 15 Uhr,
auf dem Acker bei Laase


Bisher gab es schon viele Menschen, die mitgeholfen haben, die eingesäte Gen-Saat aus dem Boden zu sammeln. Trotzdem ist ein Teil der Saat aufgegangen. Der Gen-Mais wächst.

Der Widerstand gegen den Anbau von gentechnisch verändertem Mais in der Elbtalaue bei Laase geht deshalb in die nächste Runde:

Die Zeit ist reif für eine große Aktion Zivilen Ungehorsam, eine öffentliche Feldbefreiung, als eine Antwort auf die massive Bedrohung, die von der Gentechnik ausgeht.

Die Feldbefreiung macht sichtbar, dass die Gentechnik keine Akzeptanz hat.

Ziel der Aktion am 15. Juni 2008 ist es, die zwei Felder mit dem genverändertem Mais zu betreten und dort möglichst viel Maispflanzen unschädlich zu machen, um einen größeren Schaden abzuwenden.

Die Bedrohung, die von der Gentechnik für die bäuerliche Landwirtschaft, die gesunde Ernährung und die Artenvielfalt ausgeht, rechtfertigt diese Aktion. Zu keinem Zeitpunkt sollen dabei Menschen gefährdet werden.

Wenn 50 oder mehr Menschen die unten stehende Absichtserklärung unterschrieben haben, werden wir sie in der Elbe-Jeetzel-Zeitung im Vorfeld der Aktion veröffentlichen, um den politischen Druck auf Monsanto zu erhöhen.

Wenn Sie sich dafür entscheiden, diesen Schritt mit uns gemeinsam, gegen die Gentechnik in der Elbtalaue zu gehen, kopieren Sie diese Erklärung in Ihr E-Mail-Programm. Vervollständigen Sie die Angaben und senden diese Mail dann an
Bündnis gentechnikfreies Wendland z.H. K. Tempel.


Die Erklärung:

"Hiermit kündigen wir an, uns am 15. Juni in Laase an der öffentlichen
Feldbefreiung zu beteiligen. Wir werden in einer Aktion Zivilen
Ungehorsams genmanipulierte Maispflanzen herausreißen. Unser Ziel ist
ein gentechnikfreies Wendland."

*Ich unterzeichne diese Erklärung und bin damit einverstanden, dass mein
Name in der Liste der FeldbefreierInnen veröffentlicht wird.

Name:
Beruf:
Ort:
Telefon:



Um die Anzeige zu finanzieren, freuen wir uns natürlich über Spenden auf folgendes Konto:

KontoinhaberIn: migra Lüchow.
Konto Nr: 44057842
KSK Uelzen
BLZ: 258 501 10
Stichwort: "Gegen Gen-Anbau"

Freitag, 6. Juni 2008

Aufforderung an die Biosphärenreservatsverwaltung für eine FFH-Verträglichkeitsprüfung

Im Folgenden veröffentlichen wir einen Brief an die Biosphärenreservatsverwaltung in Hitzacker. Die Reservatsverwaltung wird in diesem Schreiben aufgefordert, der Einschätzung des Gesetzgebungs- und Beratungsdienstes des niedersächsischen Landtages zu folgen und den "rechtswidrigen Genmais-Anbau" in dem Naturschutzgebiet Elbtalaue zu unterbinden.

Nach dem Rechsgutachten ist eine vollständige FFH-Verträglichkeitsprüfung bereits dann erforderlich, wenn der umstrittene Genmaisanbau "potenziell/abstrakt" geeignet ist, eine Beeinträchtigung der Sicherheit des Natura-2000-Gebietes hervorzurufen. Diese Prüfung ist in Laase definitiv nicht erfolgt. Eine bloße Vorprüfung reicht nicht aus.



Jeetzel, 5.6.2008

betr. FFH-Prüfung im Biosphärenreservat Elbtalaue, Gemarkung Langendorf
bez. Gutachten Niedersächsischer Landtag: Gesetzgebungs- und Beratungsdienst


Sehr geehrter Herr Dr. Prüter,

bezugnehmend auf das Gutachten des Gesetzgebungs- und Beratungsdienstes
(GBD) des niedersächsischen Landtages vom 27.5.2008 möchte ich Sie
hiermit auffordern, umgehend eine FFH-Prüfung einzuleiten.

Ich erlaube mir, für über 500 Menschen im Landkreis Lüchow-Dannenberg zu
sprechen, die öffentlich in Anzeigen in der Elbe-Jeetzel-Zeitung erklärt
haben, dass sie einen Anbau des genmanipulierten Mais Mon-810 im
Biosphärenreservat Elbtalaue bei Laase ablehnen.

Darüber hinaus fordere ich Sie auf, das weitere Ausbringen von Gen-Mais,
bzw. die Vorbereitung des Ackers zu untersagen, bis die FFH-Prüfung
stattgefunden hat.

Mit freundlichen Grüßen

Katja Tempel

Bündnis gentechnikfreies Wendland

Donnerstag, 5. Juni 2008

Erneuter Versuch Genmais zu säen / 05.06.08

Aktuelle Ergänzung

PM 5.6.2008
13 Uhr

Am Donnerstagmorgen kam es zu einem Versuch, den Gen-Acker in Laase für eine weitere Aussaat von Gen-Mais vorzubereiten. Mehrere aufmerksame Gentechnik-GegnerInnen konnten die zwei landwirtschaftlichen Maschinen stoppen. Zuvor hatte Herr Riebau versucht, den aufgestellten Turm auf dem besetzten Feld mit einem Seil zum Kippen zu bringen. Kurzzeitig kam es dabei zu einer Gefährdung eines Aktivisten, der dabei war, auf dem Tripod hochzuklettern.

bei Rückfragen:
Katja Tempel 05841-4540

Klicken Sie auf das Foto um es zu vergrößern. Foto: Timo Vogt / randbild.de

Genmais-Protest durch Rechtsgutachten gestärkt /05.06.08

Bündnis gentechnikfreies Wendland

Presseerklärung
5.6.2008

"Gen-Mais auf politischer Agenda ist Erfolg des Widerstandes"
Für Sonntag "Pflanzeninspektion" in Laase angekündigt


Die Gegnerinnen und Gegner des Anbaus von Gen-Mais in Laase sehen sich durch die Einschätzung des Gesetzgebungs- und Beratungsdienstes des niedersächsischen Landtages bestärkt, ihren Protest fortzusetzen. Der parlamentarische Dienst hatte bestätigt, dass es rechtwidrig sei, genmanipulierte Pflanzen ohne eine Verträglichkeitsprüfung im Laaser
FFH-Gebiet anzubauen.

"Durch die kontinuierliche Präsenz, insbesondere auch der Feldbesetzerinnen, ist es uns gelungen, das Thema Anbau von genmanipuliertem BT-Mais in der Elbtalaue auf die politische Agenda zu setzen", freut sich Katja Tempel vom Bündnis gentechnikfreies Wendland.

Das Rechtsgutachten aus Hannover hat nach Ansicht der Gentechnik-Gegner auch direkte Konsequenzen auf die weitere Entwicklung vor Ort: "Unternimmt Günther Riebau vor einer umfassenden FFH-Verträglichkeitsprüfung einen weiteren Einsaat-Versuch, stellt er
sich gegen geltendes Recht", so Tempel.

Seit sieben Wochen beobachten Aktive aus dem Bündnis rund um die Uhr bei der Mahnwache am Laaser Elbdeich die beiden Felder. Seit fünf Wochen ist eines der Felder besetzt. Auf einem kleinen Teil der Fläche wurde zwar Gen-Mais ausgesät. Die größere Aussaat konnte jedoch dank des Eingreifens der Gentechnik-Gegner verhindert werden. Seither wurde ein Teil der ausgebrachten Saat wieder eingesammelt.

Für Sonntag, den 8.6.2008 lädt das Bündnis gentechnikfreies Wendland zu einer "Inspektion" der genmanipulierten Maispflanzen in Laase ein. Beginn der Begehung wird um 15 Uhr an der Mahnwache sein.

Bei Rückfragen:
Katja Tempel 05841-4540

Montag, 2. Juni 2008

Gegner graben die Genmaispflanzen aus / 02.06.08

Jeden Tag treffen sich um 18.00 Uhr Genmaisgegner in Laase. In behutsamer Arbeit wird Pflanze, für Pflanze aus dem Acker ausgegraben und in einem Behältnis eingesammelt. "Zuschauer werden auch schon einmal ignoriert", so ein Teilnehmer der Feldbefreiung. "Leider konnten bisher nicht alle Genmaiskörner eingesammelt werden. Nun treiben die Pflanzen aus. Es ist deutlich sichtbar, wo der Bauer die Gensaat eingedrillt hat."

Klicken Sie auf die Fotos um sie zu vergrößern. Fotos: Timo Vogt / randbild.de

Grillen und Kino am 03.06.08 in Laase am Deich

Bevor um 22.00 Uhr, am morgigen Dienstag, der Kulturverein Platenlaase auf dem Laaser Deich, Kurzfilme openair präsentieren wird, kommt Uwe, Wirt der Trebeler Bauerstuben.
Wie der Kulturverein Platenlaase möchte auch Uwe die Aktionen in Laase, gegen den Anbau von Genmais unterstützen.
Uwe hat spontan zugesagt, ab 20.00 Uhr auf dem Laaser Deich, Würstchen zu grillen. Den Erlös spenden die Trebeler Bauerstuben den BesetzerInnen und der Mahnwache. Wenn wir Glück haben, bringt Uwe eventuell noch Quiche mit. Schade das morgen Dienstag und nicht Samstag ist.

Neben dem herzhaften Abendessen besteht die Möglichkeit, sich mit den Menschen vor Ort zu unterhalten und etwas über die Argumente und Beweggründe der Gen-Acker-BesetzerInnen, sowie den Leuten von der Dauermahnwache in Erfahrung zu bringen.

Informationen vor Ort, die Genmaispflanzen wachsen
ab 20.00 Uhr Grillen mit Uwe von den Trebeler Bauernstuben,
ab 22.00 Uhr Openair-Kino mit dem Kulturverein Platenlaase