AbL
Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft e.V.
Pressemitteilung
16.05.08
AbL fordert Verzicht auf unnötigen Genmaisanbau in Laase
Die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft lehnt den geplanten Anbau des genveränderten Mais Mon 810 in Laase weiterhin ab, weil es an diesem Standort gar keine Notwendigkeit für BT Mais gibt, da der gesamte Landkreis Lüchow- Dannenberg nicht als Zünslergebiet gilt. Dieser Schädling konnte sich zwar die letzten Jahre ausbreiten, ist aber mit Ackerbaulichen Maßnahmen, wie zerkleinern des Maisstrohes im Herbst, einer Fruchtfolgegestaltung und Unterpflügen der Maisstoppeln wesentlich kostengünstiger in den Griff zu bekommen als durch den Einsatz von BT Mais. Wenn Herr Riebau diese Maßnahmen in unserer allerhöchstens schwach befallenen Region durchführt, wird er auch weiterhin gute Maissilage für sein Milchvieh erzeugen können, auch wenn er konventionellen Mais anbaut. Er ist der einzige Landwirt in Niedersachsen, der sich für den kommerziellen Anbau von BT Mais entschieden hat.
Die Risiken für Umwelt und Natur die von dem Mais ausgehen, werden von vielen Wissenschaftlern als sehr hoch eingeschätzt. Aufgrund dessen ist er auch in vielen EU Ländern verboten. So hat das Französische Parlament in dieser Woche das Anbauverbot nochmals bestätigt .
Das gravierende Problem für uns Landwirte wird aber auf Dauer das nebeneinander wirtschaften von Berufskollegen die auf Gentechnik setzen, und denen, die weiterhin gentechnikfrei produzieren wollen, die so genannte Koexistenz. In einer Region wie dem Wendland mit der höchsten Dichte an Biobetrieben in ganz Europa, aber auch sehr vielen konventionellen Betrieben die sich bewusst für die gentechnikfreie Produktion entschieden haben, weil der Markt es verlangt wird es auf Dauer schwer werden sich vor der Kontamination von transgenen Pflanzen zu schützen, wenn Herr Riebau Nachahmer findet. Der Gesetzgeber hat zwar eine verschuldensunabhängige Haftung für den GvO Anbauer vorgeschrieben, diese gilt aber erst ab einer Kontamination der Ernte des Nachbarn von 0,9%. Der konventionelle Handel fordert aber vielfach max 0,3 % , und bei Bioprodukten darf gar keine Kontamination vorliegen. Wer die Kosten für die Untersuchung zahlen muß ist ungeklärt, für den Schaden bis 0,9% hat aber der geschädigte selber aufzukommen obwohl er keine Schuld trägt. Ab einer Verunreinigung von 0,9% muß laut Gesetz der Genbauer für alle Schäden aufkommen
Man hat zwar im Gesetzgebungsverfahren auch die Herstellerfirmen wie Monsanto für einen Haftungsfond gewinnen wollen, die haben sich aber mit Händen und Füßen gegen jegliche Haftung gewehrt, und überlassen den Streit lieber den Bauern auf den Dörfern. Auch sämtliche Haftpflichtversicherungen sichern das Risiko nicht ab, weil die Schäden nicht abschätzbar sind.
Auch die Behauptung das durch den Einsatz der Gentechnik Pflanzenschutzmittel eingespart werden können, ist nicht haltbar, wie eine Studie vom U S Landwirtschaftsminesterium belegt. So lassen sich die ersten 3 Jahre tatsächlich Pflanzenschutzmittel einsparen, aber ab dem 5 Jahr waren die Aufwendungen höher als vorher, da die Unkräuter schnell Resistenzen gebildet haben. Auch beim BT Mais ist aus Gründen des Resistenzmangement in Amerika ein Anteil von 20% konventionellem Saatgut als Mantelsaat vorgeschrieben.
Ferner lehnt die AbL die Patentierung von Pflanzen und Tieren, wie von Monsanto und Co beantragt entschieden ab, weil sie dazu führen wird das eine Hand voll Konzerne die Kontrolle über die Landwirtschaft und damit letztendlich über die gesamte Nahrung bekommen. Das gentechnisch veränderte Saatgut welches nur einmal keimt ( so genanntes Terminatorsaatgut) ist ein weiteres Indiz dafür das die Bauern abhängig gemacht werden sollen. So mag es sein das Herr Riebau momentan nicht mehr Herr auf 2 Hektar Acker ist, die Planungen der Gentechnikindustrie drohen aber Millionen Hektar in der ganzen Welt zu enteignen.
Es scheint in Laase auch nicht darum zu gehen einen Maisschädling zu bekämpfen, der hier kaum Schäden anrichtet , sondern eine Machtfrage zu entscheiden welche die Tragweite haben kann, etwas nachhaltig zu schädigen, was im Wendland über 30 Jahre positiv entstanden ist.
Daher muß das Wendland auch eine gentechnikfreie Region bleiben.
Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft
Landesverband Niedersachsen
Martin Schulz
Am Kosakenberg 29
29476 Gusborn / Quickborn
Mobil: 0175 7978479
Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft e.V.
Pressemitteilung
16.05.08
AbL fordert Verzicht auf unnötigen Genmaisanbau in Laase
Die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft lehnt den geplanten Anbau des genveränderten Mais Mon 810 in Laase weiterhin ab, weil es an diesem Standort gar keine Notwendigkeit für BT Mais gibt, da der gesamte Landkreis Lüchow- Dannenberg nicht als Zünslergebiet gilt. Dieser Schädling konnte sich zwar die letzten Jahre ausbreiten, ist aber mit Ackerbaulichen Maßnahmen, wie zerkleinern des Maisstrohes im Herbst, einer Fruchtfolgegestaltung und Unterpflügen der Maisstoppeln wesentlich kostengünstiger in den Griff zu bekommen als durch den Einsatz von BT Mais. Wenn Herr Riebau diese Maßnahmen in unserer allerhöchstens schwach befallenen Region durchführt, wird er auch weiterhin gute Maissilage für sein Milchvieh erzeugen können, auch wenn er konventionellen Mais anbaut. Er ist der einzige Landwirt in Niedersachsen, der sich für den kommerziellen Anbau von BT Mais entschieden hat.
Die Risiken für Umwelt und Natur die von dem Mais ausgehen, werden von vielen Wissenschaftlern als sehr hoch eingeschätzt. Aufgrund dessen ist er auch in vielen EU Ländern verboten. So hat das Französische Parlament in dieser Woche das Anbauverbot nochmals bestätigt .
Das gravierende Problem für uns Landwirte wird aber auf Dauer das nebeneinander wirtschaften von Berufskollegen die auf Gentechnik setzen, und denen, die weiterhin gentechnikfrei produzieren wollen, die so genannte Koexistenz. In einer Region wie dem Wendland mit der höchsten Dichte an Biobetrieben in ganz Europa, aber auch sehr vielen konventionellen Betrieben die sich bewusst für die gentechnikfreie Produktion entschieden haben, weil der Markt es verlangt wird es auf Dauer schwer werden sich vor der Kontamination von transgenen Pflanzen zu schützen, wenn Herr Riebau Nachahmer findet. Der Gesetzgeber hat zwar eine verschuldensunabhängige Haftung für den GvO Anbauer vorgeschrieben, diese gilt aber erst ab einer Kontamination der Ernte des Nachbarn von 0,9%. Der konventionelle Handel fordert aber vielfach max 0,3 % , und bei Bioprodukten darf gar keine Kontamination vorliegen. Wer die Kosten für die Untersuchung zahlen muß ist ungeklärt, für den Schaden bis 0,9% hat aber der geschädigte selber aufzukommen obwohl er keine Schuld trägt. Ab einer Verunreinigung von 0,9% muß laut Gesetz der Genbauer für alle Schäden aufkommen
Man hat zwar im Gesetzgebungsverfahren auch die Herstellerfirmen wie Monsanto für einen Haftungsfond gewinnen wollen, die haben sich aber mit Händen und Füßen gegen jegliche Haftung gewehrt, und überlassen den Streit lieber den Bauern auf den Dörfern. Auch sämtliche Haftpflichtversicherungen sichern das Risiko nicht ab, weil die Schäden nicht abschätzbar sind.
Auch die Behauptung das durch den Einsatz der Gentechnik Pflanzenschutzmittel eingespart werden können, ist nicht haltbar, wie eine Studie vom U S Landwirtschaftsminesterium belegt. So lassen sich die ersten 3 Jahre tatsächlich Pflanzenschutzmittel einsparen, aber ab dem 5 Jahr waren die Aufwendungen höher als vorher, da die Unkräuter schnell Resistenzen gebildet haben. Auch beim BT Mais ist aus Gründen des Resistenzmangement in Amerika ein Anteil von 20% konventionellem Saatgut als Mantelsaat vorgeschrieben.
Ferner lehnt die AbL die Patentierung von Pflanzen und Tieren, wie von Monsanto und Co beantragt entschieden ab, weil sie dazu führen wird das eine Hand voll Konzerne die Kontrolle über die Landwirtschaft und damit letztendlich über die gesamte Nahrung bekommen. Das gentechnisch veränderte Saatgut welches nur einmal keimt ( so genanntes Terminatorsaatgut) ist ein weiteres Indiz dafür das die Bauern abhängig gemacht werden sollen. So mag es sein das Herr Riebau momentan nicht mehr Herr auf 2 Hektar Acker ist, die Planungen der Gentechnikindustrie drohen aber Millionen Hektar in der ganzen Welt zu enteignen.
Es scheint in Laase auch nicht darum zu gehen einen Maisschädling zu bekämpfen, der hier kaum Schäden anrichtet , sondern eine Machtfrage zu entscheiden welche die Tragweite haben kann, etwas nachhaltig zu schädigen, was im Wendland über 30 Jahre positiv entstanden ist.
Daher muß das Wendland auch eine gentechnikfreie Region bleiben.
Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft
Landesverband Niedersachsen
Martin Schulz
Am Kosakenberg 29
29476 Gusborn / Quickborn
Mobil: 0175 7978479