Ruf nach gentechnikfreier Zone
Informationsveranstaltung von AbL und Bäuerlicher Notgemeinschaft in Breselenz. Mit einem derart großen Interesse hatten die Organisatoren nicht gerechnet: Rund 150 Menschen waren am Freitag im Breselenzer Gasthof »Lindenhof» erschienen, um an der Informationsveranstaltung der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) und der Bäuerlichen Notgemeinschaft zum Thema Gentechnik teilzunehmen - So viele, dass es nicht genügend Plätze gab. »Da zeigt, dass wir mit dieser Veranstaltung den Nagel auf den Kopf getroffen haben», sagte Martin Schulz von der AbL.
Und das verwundert kaum, ist doch seit einigen Wochen bekannt, dass in Lüchow-Dannenberg der Anbau von gentechnisch verändertem Mais geplant ist.
Zunächst informierte Annemarie Volling von der AbL die Zuhörer über die Hintergründe des geplanten Maisanbaus. Bei dem Mais, der jetzt in Laase angebaut werden soll, handele es sich um sogenannten BT-Mais der Firma Monsanto, der unter der Bezeichnung Mon 810 firmiert. Dieser Mais wurde gentechnisch so verändert, dass er ein Gift produziert, welches einen Maisschädling namens Maiszünsler bekämpft. Einige europäische Länder hätten jedoch genau diesen Anbau von Mon 810 verboten, und »das fordern wir von der Bundesregierung auch», so Volling unter dem Applaus der Zuhörer. Denn Untersuchungen hätten ergeben, dass sich das Gift, das die manipulierte Pflanze produziert, im Boden anreichert und von dort lebenden Mikroorganismen aufgenommen wird. »So kann es in die Nahrungskette gelangen», sagte Volling.
Außerdem sei auch nach der Verabschiedung des Gentechnik-Gesetzes nicht klar, wer für eventuelle Kontaminationen anderer Flächen durch gentechnisch veränderte Pflanzen aufkomme. »Versicherungen dagegen gibt es nicht, denn es gibt zwei Dinge, die Versicherungen nicht versichern: Die Atomkraft und die Gentechnik.» Zudem sei zu befürchten, dass der Maiszünsler durch den Gen-Mais und das darin dauerhaft vorhandene Gift resistent werde und dann auch nicht mehr damit auf konventionelle Weise bekämpft werden könne.
Ganz klar brachte Biolandwirt Christoph Schäfer die Meinung seines Berufsstandes auf den Punkt: »Es gibt im ökologischen Landbau keine Verwendung von Gentechnik. Für uns bedeutet der Anbau solcher Pflanzen das Risiko von Haftung, wenn unsere Ernte damit verunreinigt wird oder sogar die Aberkennung des Bio-Status.» Die Nutzung der Gentechnik in der Landwirtschaft »löst keine Probleme, sie schafft nur viele neue», stellte Schäfer heraus. In das selbe Horn stieß auch die Vorsitzende der Lüchow-Dannenberger Landfrauen, Karin Meyer-Kirstein. »Wir können nicht, wie das so häufig gesagt wird, den Welthunger mit der Gentechnik besiegen», betonte sie. Für die Verbraucher könne es daher nur wichtig sein, »die Ohren aufzusperren, wachsam zu bleiben, zu hinterfragen und sich zu informieren»
.
Bei der Auseinandersetzung um die Gentechnik gehe es darum, ob »es morgen und übermorgen überhaupt noch einen gentechnikfreien Anbau in der Landwirtschaft gibt», stellte Georg Janßen, Bundesgeschäftsführer der AbL heraus. Der nun geplante Anbau von gentechnisch verändertem Mais in Laase sei »eine Provokation» und beinhalte die »Gefahr der Unterhöhlung» des Vorhabens, aus Lüchow-Dannenberg eine gentechnikfreie Zone zu machen. Denn es sei seiner Ansicht nach »die Strategie der Saatgutindustrie», dass solche Anbauflächen »aus dem Ruder laufen» so dass sich überall gentechnisch veränderte Pflanzen ausbreiten. Denn dann sei ja egal, ob solche Pflanzen angebaut würden, weil sie ja eh überall sind.
Kritik übte Georg Janßen am Landvolkverband. Dieser sei nicht bereit, sich eindeutig hinter die Forderung nach einem Verzicht auf gentechnisch verändertes Saatgut zu stellen. Daran sei schon 2004 die Errichtung einer gentechnikfreien Zone Lüchow-Dannenberg gescheitert.
Ein Bericht aus der ELBE-JETZEL-ZEITUNG.Bild: "In der ökologischen Landwirtschaft gibt es keine verwendung für Gentechnik" stellte Biolandwirt Christoph Schäfer auf der Informtionsveranstaltung zu diesem Theme in Breselenz heraus. Landwirte und Imker befürchten, dass ihre Produkte mit genmanipulierten Pflanzen kontaminiert werden könnten, sollte in Lüchow-Dannenberg gen-Mais angepflanzt werden Aufn.: R. Groß, ELBE-JETZEL-ZEITUNG
Informationsveranstaltung von AbL und Bäuerlicher Notgemeinschaft in Breselenz. Mit einem derart großen Interesse hatten die Organisatoren nicht gerechnet: Rund 150 Menschen waren am Freitag im Breselenzer Gasthof »Lindenhof» erschienen, um an der Informationsveranstaltung der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) und der Bäuerlichen Notgemeinschaft zum Thema Gentechnik teilzunehmen - So viele, dass es nicht genügend Plätze gab. »Da zeigt, dass wir mit dieser Veranstaltung den Nagel auf den Kopf getroffen haben», sagte Martin Schulz von der AbL.
Und das verwundert kaum, ist doch seit einigen Wochen bekannt, dass in Lüchow-Dannenberg der Anbau von gentechnisch verändertem Mais geplant ist.
Zunächst informierte Annemarie Volling von der AbL die Zuhörer über die Hintergründe des geplanten Maisanbaus. Bei dem Mais, der jetzt in Laase angebaut werden soll, handele es sich um sogenannten BT-Mais der Firma Monsanto, der unter der Bezeichnung Mon 810 firmiert. Dieser Mais wurde gentechnisch so verändert, dass er ein Gift produziert, welches einen Maisschädling namens Maiszünsler bekämpft. Einige europäische Länder hätten jedoch genau diesen Anbau von Mon 810 verboten, und »das fordern wir von der Bundesregierung auch», so Volling unter dem Applaus der Zuhörer. Denn Untersuchungen hätten ergeben, dass sich das Gift, das die manipulierte Pflanze produziert, im Boden anreichert und von dort lebenden Mikroorganismen aufgenommen wird. »So kann es in die Nahrungskette gelangen», sagte Volling.
Außerdem sei auch nach der Verabschiedung des Gentechnik-Gesetzes nicht klar, wer für eventuelle Kontaminationen anderer Flächen durch gentechnisch veränderte Pflanzen aufkomme. »Versicherungen dagegen gibt es nicht, denn es gibt zwei Dinge, die Versicherungen nicht versichern: Die Atomkraft und die Gentechnik.» Zudem sei zu befürchten, dass der Maiszünsler durch den Gen-Mais und das darin dauerhaft vorhandene Gift resistent werde und dann auch nicht mehr damit auf konventionelle Weise bekämpft werden könne.
Ganz klar brachte Biolandwirt Christoph Schäfer die Meinung seines Berufsstandes auf den Punkt: »Es gibt im ökologischen Landbau keine Verwendung von Gentechnik. Für uns bedeutet der Anbau solcher Pflanzen das Risiko von Haftung, wenn unsere Ernte damit verunreinigt wird oder sogar die Aberkennung des Bio-Status.» Die Nutzung der Gentechnik in der Landwirtschaft »löst keine Probleme, sie schafft nur viele neue», stellte Schäfer heraus. In das selbe Horn stieß auch die Vorsitzende der Lüchow-Dannenberger Landfrauen, Karin Meyer-Kirstein. »Wir können nicht, wie das so häufig gesagt wird, den Welthunger mit der Gentechnik besiegen», betonte sie. Für die Verbraucher könne es daher nur wichtig sein, »die Ohren aufzusperren, wachsam zu bleiben, zu hinterfragen und sich zu informieren»
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Bei der Auseinandersetzung um die Gentechnik gehe es darum, ob »es morgen und übermorgen überhaupt noch einen gentechnikfreien Anbau in der Landwirtschaft gibt», stellte Georg Janßen, Bundesgeschäftsführer der AbL heraus. Der nun geplante Anbau von gentechnisch verändertem Mais in Laase sei »eine Provokation» und beinhalte die »Gefahr der Unterhöhlung» des Vorhabens, aus Lüchow-Dannenberg eine gentechnikfreie Zone zu machen. Denn es sei seiner Ansicht nach »die Strategie der Saatgutindustrie», dass solche Anbauflächen »aus dem Ruder laufen» so dass sich überall gentechnisch veränderte Pflanzen ausbreiten. Denn dann sei ja egal, ob solche Pflanzen angebaut würden, weil sie ja eh überall sind.
Kritik übte Georg Janßen am Landvolkverband. Dieser sei nicht bereit, sich eindeutig hinter die Forderung nach einem Verzicht auf gentechnisch verändertes Saatgut zu stellen. Daran sei schon 2004 die Errichtung einer gentechnikfreien Zone Lüchow-Dannenberg gescheitert.
Ein Bericht aus der ELBE-JETZEL-ZEITUNG.Bild: "In der ökologischen Landwirtschaft gibt es keine verwendung für Gentechnik" stellte Biolandwirt Christoph Schäfer auf der Informtionsveranstaltung zu diesem Theme in Breselenz heraus. Landwirte und Imker befürchten, dass ihre Produkte mit genmanipulierten Pflanzen kontaminiert werden könnten, sollte in Lüchow-Dannenberg gen-Mais angepflanzt werden Aufn.: R. Groß, ELBE-JETZEL-ZEITUNG