Montag, 18. Februar 2008

Firma Monsanto ruehrte im Wendland die Werbetrommel /14.02.08

Das Thema gen­technisch veränderter Mais hat längst auch Lüchow-Dannenberg erreicht und sorgt für reich­lich Gesprächs- und Zündstoff. Wird vielleicht auch in diesem Landkreis schon bald flächen­deckend Genmais angebaut?

Eine deutliche Ansage kommt von der Landwirtschaftlichen Bezugs- und Absatzgenossen­schaft Lüchow/Brunau. „Unter unserer Flage wird es Genmais-Sorten nicht geben", macht LBAG-Geschäftsführer Jürgen Schlüsselburg deutlich. Und das nicht zuletzt vor folgendem Hintergrund: In der vergangenen Woche gab es auf Einladung der Genossenschaft eine Informationsveranstaltung im Gartower „Haus des Gastes". Genmais-Gegner hatten davon erfahren und mobil gemacht, etwa 15 De­monstranten machten sich da­raufhin auf den Weg zur Veran­staltung.

Doch: In der Versammlung ging es gar nicht um gentech­nisch veränderten Mais. „Wir haben die anwesenden Bauern von Experten eines Hamburger Unternehmens vielmehr über die Verbesserung der Lebens­effektivität von Milchkühen durch verbesserte Fütterungsmaßnahmen informieren las­sen", sagt Jürgen Schlüsselburg.
Und genau das hatte er in Gartow auch den Genmais-Gegnern mitgeteilt. Die jedoch woll­ten dem Geschäftsführer nicht glauben. Schlüsselburg bekräf­tigt deshalb zum wiederholten Mal: „Das Ganze hatte mit Gen­mais nichts zu tun, es ging allein, zumindest im ersten Teil, um Milchvieh-Mischfutter. Den Landwirten wurden neue und solche Fütterungskomponenten vorgestellt, die von ihren Kühen am besten verarbeitet werden. Schließlich wollen die Bauern Qualitätsmilch erzeugen, die den heutigen Molkereianforde­rungen gerecht wird."

Übrigens, betont Schlüssel­burg, lade die LBAG regelmäßig einmal im Jahr Landwirte zu für sie wichtigen Info-Veranstaltungen ein. Abwechselnd werde dann über futterbaulich und ackerbaulich relevante Themen referiert. Nichts anderes sei in der vergengenen Woche in Gar­tow geschehen.
Der LBAG-Geschäftsführer spricht in Sachen Genmais von Neutralität der Genossenschaft und davon, dass man sich vor keinen Karren spannen lasse. Nicht vor den Karren der Geg­ner und auch nicht vor den der Befürworter. Schlüsselburg: „In den Reihen der Bezugs- und Absatzgenossenschaft haben wir uns darauf verständigt, keinen Genmais zu verkaufen."

Dann aber war Mais doch noch ein Thema, allerdings nicht die Pflanze selbst, sondern ein Schädling. „Der Maisszünsler ist auch in Lüchow-Dannenberger Maisschlägen angekom­men", hörten die Anwesenden von einem Fachmann der Firma Monsanto. Der Zünsler, eine Schmetterlingslarve, bohrt sich in das Innere der Maisstängel, der Larvenfraß führt zum Abknicken der Pflanze. Mit Bo­denbearbeitung, wechselnder Fruchtfolge und Züchtung etwa könne man den Schäden ent­gegenwirken. Eine Möglichkeit sei vielleicht auch die Gentech­nik. Versuche hätten gezeigt, dass gentechnisch veränderter Mais zu etwa 85 Prozent vom Zünsler verschont bliebe