Donnerstag, 13. März 2008

Biosphärenreservatsverwaltung überprüft den geplanten Genmaisanbau im Elbevorland /13.03.08

Die Biosphärenreservatsverwaltung in Hitzacker lässt derzeit im Niedersächsischen Umweltministerium prüfen, ob der geplante Anbau von gentechnisch manipuliertem Mais im Elbvorland mit den dort geltenden Schutzzielen vereinbar ist. Das teilte Dr. Johannes Prüter, der Leiter der Biosphärenreservatsverwaltung mit. Das Biosphärenreservatsgesetz beinhalte jedenfalls »keine rechtliche Handhabe», um gegen diese Pläne eines Landwirts aus Grippel vorgehen zu können und den Anbau zu verhindern.

Der Landwirt will die umstrittene manipulierte Maissorte auf zwei Flächen im Gebietsteil C, der höchsten Schutzkategorie, anbauen. Zudem handele es sich um Areale, die für die Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH) der Europäischen Union »Natura 2000» gemeldet worden sind, informierte Dr. Prüter.

Die Biosphärenreservatsverwaltung habe erst aus der Presse von den Plänen erfahren, im Elbvorland gentechnisch veränderten Mais anzubauen. Dr. Prüter räumte ein, dass es allerdings nicht zwingend erforderlich sei, die örtlichen Naturschutzbehörden über den geplanten Anbau zu informieren. Er habe daraufhin mit dem betreffenden Landwirt gesprochen. Der habe zwar Gesprächsbereitschaft signalisiert, aber mitgeteilt, dass er seine Anbaupläne nicht aufgeben wolle.

Auch wenn Dr. Johannes Prüter auf die Unbedenklichkeitserklärung des Bundessortenamtes verweist, ist seine Skepsis genmanipulierten Pflanzensorten gegenüber herauszuhören. Die langfristigen Folgen für die Tier- und Pflanzenwelt seien derzeit nicht abzusehen. Es müsse insbesondere geklärt werden, welche Gefahren der gentechnisch veränderte Mais für die Insektenfauna berge. Es gebe ernst zu nehmende Hinweise, dass auch Arten betroffen sein könnten, die durch die Veränderung der Maisgene nicht geschädigt werden sollen.
Quelle:
EJZ